Ende Oktober treffen sich 421 gewählte Delegierte aus allen Regionen Deutschlands und beraten den weiteren Kurs der IG Metall. Sie vertreten 2,14 Millionen Mitglieder auf dem Gewerkschaftstag in Frankfurt am Main. Laut Satzung müssen davon mindestens 84 Frauen als Delegierte gewählt werden. Mit der Wahl von 144 weiblichen Delegierten ist diese Forderung erfreulich übererfüllt.

„Wo wir stehen – wohin wir wollen“

So lautet der Titel des Grundsatzantrages, der zur Debatte gestellt wird. Dabei geht es um unsere Orientierung in der immer komplizierter werdenden Welt. Wir analysieren die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen im Lichte unserer gewerkschaftlichen Grundsätze. In Leitanträgen werden die Schwerpunktthemen formuliert und zur Diskussion gestellt.

Leitantrag 1: Befasst sich mit der Gestaltung der notwendigen Energie- und Mobilitätswende als Teil eines umfassenden Klimaschutzes in Zeiten des Klimawandels, begleitet von witterungsbedingten Ausschlägen wie Hitze, Dürren und Überschwemmungen.

Leitantrag 2: Hier geht es um die Sicherung von Beschäftigung und Sozialstaat. Vor dem Hintergrund einer rasanten Inflation haben sich die sozialen Probleme nochmals weiterverschärft. Der Sozialstaat wird angegriffen und muss verteidigt und zukunftsfest gemachen werden.

Leitantrag 3: Hier geht es um (Über)Betriebliche und Tarifpolitische Gestaltungsfähigkeit der IG Metall. Auf diesem Feld ist unsere Organisation stark gefordert und muss sich in den kommenden Jahren, trotz erheblichem Druck behaupten. Tarifpolitik muss sich weiterentwickeln um Investitionen, Betrieb und Beschäftigung zu sichern. Tarifpolitik ist auch wesentlicher Teil einer Industriepolitik.

Anträge zur Politik und Organisation

Unsere Delegierten haben neben den umfangreichen Grundsatzanträgen und Entschließungen noch eine Vielzahl politischer Anträge zu lesen. Sie müssen sich eine Meinung bilden und festlegen, wie sie auf dem Gewerkschaftstag dazu abstimmen werden.

Allein aus Aschaffenburg kommen insgesamt zehn Anträge an den Gewerkschaftstag. Die Themen reichen von der Bildung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften zum §119 des Betriebsverfassungsgesetzes bei Straftaten gegen Betriebsverfassungsorgane bis zu Themen zur Gleichbehandlung von Teil- und Vollzeitbeschäftigten.

Natürlich werden wir noch über wichtige Ergebnisse für unsere Regionen vom Gewerkschaftstag in Frankfurt berichten.

Unseren Delegierten Silke Bäckmann und Manfred Born wünschen wir viel Kraft und viel Zeit für eine gründliche Vorbereitung auf den Gewerkschaftstag.