Die Industrie in Deutschland steht vor tiefgreifenden strukturellen Veränderungen. Besonders in stark produktionsabhängigen Regionen wächst die Sorge der Beschäftigten um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und den Erhalt des Industriestandorts Deutschland. Der Rückgang von Aufträgen, die Kosten für die Umstellung auf umweltfreundlichere Produktionsweisen und der internationale Wettbewerb stellen die Unternehmen hier am bayerischen Untermain und in der Region Lohr vor große Herausforderungen.
Am Mittwoch, dem 9. Juli 2025, ging die „Flamme der Solidarität“ durch die Regionen der IG Metall Aschaffenburg.
Die Aktion begann bei der Gießerei der Bosch Rexroth AG in Lohr, führte über die Firma Düker in Laufach und endete bei der Gießerei AB Gusstech in Aschaffenburg.
Mit einem Fahrradkorso, getragen von aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter machten wir auf die derzeit desolate wirtschaftliche Entwicklung am Standort Deutschland und insbesondere in unserer Region aufmerksam.
Für uns greift die aktuell geführte Debatte um die Reduzierung der Stromsteuer zu kurz und ist ein Irrlicht. In Regierungskreisen hat man gut verstanden, die Debatte auf einen kleinen Punkt aus dem Koalitionspapier zu lenken, ohne den notwendigen Energieumbau zum Thema zu machen und die Rückschritte, die das Bundeskabinett derzeit betreibt, zu kritisieren.
„Es gibt Alternativen zu Stillstand und Unsicherheit! Statt einer Sparpolitik braucht es Investitionen in unsere Zukunft! Dies gilt sowohl für die hier ansässigen Unternehmer, aber auch direkt für den Staat in Richtung der BürgerInnen. Wir haben zwei zentrale Standpunkte:
Die Betriebe und Unternehmen mit unseren Arbeitsplätzen, benötigen dringend eine verlässliche und nachhaltige Entlastung hinsichtlich der nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise. Es kann nicht sein, dass wir hier Arbeit und Wertschöpfung verlieren, während im Ausland billiger bei gleichen unkontrollierten Umweltstandards produziert wird. Damit ist keinem geholfen, auch dem Klima nicht. Die Unternehmen – in unserer Region – brauchen Planungssicherheit.
Beschäftigte werden mehr für Energie zahlen müssen, allein schon wegen der steigenden CO2-Besteuerung. Es kann nur ein Witz gewesen sein, die Ausweitung der Stromsteuer mit der Reduzierung des Bürgergelds zu verbinden. Wir fordern, insbesondere für mittlere und niedrige Einkommen, die Einführung eines Klimageldes von mindestens 200 € im Jahr, ab diesem Jahr.“ führt Percy Scheidler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg aus.
Die Flamme der Solidarität der IG Metall wandert von Aschaffenburg in weitere Regionen in Unterfranken und des Freistaats. „Demnächst geht es nach Schweinfurt“, so Stephan Parkan, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg.
Gemeinsam stehen wir ein für gesicherte Einkommen, für Perspektiven und Zukunft unserer Industrien.