Am Demozug vom Linde Werk in Schweinheim zum Theaterplatz nahmen ca. 500 Menschen teil. Die Kundgebung war von einigen mehr Teilnehmenden besucht.
Björn Wortmann, DGB Regionsvorsitzender, forderte die Politik auf mit einer „aktiven Industriepolitik“ der Verlagerung von Arbeitspätzen entgegenzuwirken. Ziel muss es sein, gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie sich die Unternehmen in unserer Region zukunftsicher aufstellen und die Arbeitsplätze erhalten werden können. Özcan Pancarci, Betriebsratsvorsitzender bei Linde Material Handling und diesjähriger Hauptredner, wieß auf die einzigartige Mitbestimmungsstruktur in Deutschland hin. Gemeinsam, wenn alle an einem Strang ziehen, sei es möglich, die Region wieder zu einem „Innovationsführer“ zu entwickeln. Dazu seien Aus- und Weiterbildung zu priorisieren und die Arbeitgeber müssen in die Menschen investieren, denn davon hängt die Zukunft ab. Für eine lebenswerte Zukunft und für stark Gewerkschaften sprach sich der Jugendredner Niklas Höfler (IG Metall Jugend) aus.
Mit ca. 150 Personen war die Maikundgebung am alten Rathaus gut besucht. Hauptredner war Percy Scheidler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg. Scheidler argumentierte vorallem in Richtung einer stärkeren Tarifbindung, denn vor 20 Jahren profitierten noch ca. 70 % der Beschäftigten in Bayern von einem Tarifvertrag - im vergangen Jahr waren es nur noch 47 %. Das Ziel ist eine Tarifwende, die wieder mehr Tarifverträge, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung sicherstellt. Die Arbeitgeber müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Bei der Stärkung der Tarifbindung müsse die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen. In vielen Amtsstuben herrsche immer noch das Motto »Hauptsache billig«. Scheidler lobte hier den Stadtrat von Aschaffenburg, der kürzlich beschloss Aufträge nur noch an tarifgebundende Unternehmen zu vergeben. Vom Freistaat fordert er ein „Faire-Löhne-Gesetz“.
Auf beiden Veranstaltung wurde klar: Die AfD ist der Feind der Arbeitnehmer. Alle Redner warnten vor einem Rechtsruck und einen Verlust der Demokratie. Deshalb ist es wichtig, bei den Europawahlen am 9. Juni demokratisch zu wählen und Demokratiezersetzern eine klare Abfuhr zu erteilen. Europa muss ein starkes und soziales Europa sein und darf nicht von Spaltung, Populismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zersetzt werden.