Die IG Metall fordert für die Beschäftigten eine Entgelterhöhung von 12 Prozent sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.750,00 €.
In der vorangegangen zweiten Verhandlungsrunde wurde seitens der Arbeitgeber lediglich eine Erhöhung ab März 2024 um 3 Prozent sowie 2,5 Prozent ab März 2025 vorgelegt. Parallel hat das Management mitgeteilt, die Produktion am Standort Aschaffenburg vollständig als Betriebsteil schließen zu wollen.
Ab 13:00 Uhr versammelten sich mehr als 350 Beschäftigte der Firmen vor dem Werkstor, um ihren Unmut Luft zu machen. Stephan Parkan, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg begrüßte die Teilnehmer*innen und dankte vorab für die zahlreiche Beteiligung zum ersten Warnstreik vor dem Tor.
Elmar Englert, Betriebsratsvorsitzender der Firma Joyson Safety Systems Aschaffenburg, sowie Frank Heizenröther, Mitglied des Aufsichtsrats, machten auf die Missstände und verpassten Chancen der vergangenen Jahre durch das Management aufmerksam. „Die Belegschaft hier in Aschaffenburg soll mal wieder die Suppe auslöffeln“, so Englert in seinen Ausführungen.
Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg und Verhandlungsführer im Tarifkonflikt, machte vor den Streikenden deutlich, dass es nicht nur bei Joyson strukturelle Probleme gibt, sondern auch in anderen Betrieben der Zulieferindustrie. Den Streikenden rief er zu, „ihr macht hier gute Arbeit und sorgt für die nötige Qualität der Produkte – das muss auch anständig entlohnt werden.“ Zum Thema Schließung der Produktion wurde Scheidler deutlich, „wir lassen uns hier nicht abschalten – es geht um Zukunftsperspektiven für jede/n Einzelne und Einzelnen hier bei Joyson und RSE und am bayerischen Untermain. Wir treten für eine gute und sichere Zukunft der Arbeitsplätze an, daher müssen auch die Entscheider von Joyson jetzt an den Verhandlungstisch!“
Mit Musik, Feuertonnen und lauten Trillerpfeifen heizte sich die Stimmung an – jede/r Beschäftigte hatte vor Ort die Möglichkeit, die angelieferten Holzscheite mit Forderungen wie „ nicht die Finger verbrennen, wir heizen euch ein oder es brennt die Luft“ zu bekleben und dem Management nochmal sichtbar zu machen, dass die Situation sehr erhitzt ist.
Der erste Warnstreik bei den beiden Firmen endete nach 75 Minuten um 14:15 Uhr.
Der nächste Verhandlungstermin ist für Freitag, 2. Februar 2024, terminiert. Ohne Ergebnis sind weitere Aktionen seitens der IG Metall Aschaffenburg bereits angekündigt.