23. Oktober 2024
Warnstreik in Waldaschaff
Arbeitsniederlegung bei Waldaschaff Automotive und WA production GmbH
Die IG Metall Aschaffenburg hat die Beschäftigten der Firmen Waldaschaff Automotive GmbH und WA production GmbH am Mittwoch, 23.10.2024 ab 12:05 Uhr zum Warnstreik aufgerufen.

Mit einem Protestmarsch um das Werksgelände und einer Kundgebung in der Walburgstraße machten die Beschäftigten und die IG Metall Druck in der derzeit laufenden Verhandlung.

Seit einigen Wochen, konkret seit dem 12.10.2024, verhandeln die Betriebs- und Tarifvertragsparteien über die Zukunft des Standortes Waldaschaff.

Hintergrund der Verhandlungen

Die IG Metall fordert einen Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten – der Arbeitgeber plant bis zu 350 Arbeitsplätze sozialverträglich bis 2026 abzubauen und den Standort Waldaschaff komplett zu schließen.

Die Position der IG Metall ist klar: Ein sozialverträglicher Abbau von Beschäftigung ohne Alternativen wird nicht akzeptiert.

Percy Scheidler, Verhandlungsführer in der Tarifauseinandersetzung und Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg: „Wir brauchen gesicherte Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven für die Belegschaft. Deshalb arbeiten wir an einem Fortführungskonzept gemeinsam mit Betriebsrat und Management. Eine Beschäftigungs- und Standortsicherung über den 31.12.2028 hinaus ist aus unserer Sicht zwingend erforderlich – es ist 5 nach 12!“

Verhandlungen laufen zäh

In den Verhandlungen geht es nur zäh voran. Die Arbeitgeberseite bewegt sich in vielen Punkten nicht und möchte keine Verpflichtungen eingehen. Die IG Metall hat in der letzten Verhandlung ihre Forderung konkretisiert und ruft deshalb die Beschäftigten dazu auf, die Arbeit ruhen zu lassen, um ein Einlenken und einen Einigungsturbo beim Management zu erreichen.

„Nach sechs Verhandlungsterminen sind genug Worte genug gewechselt, jetzt geht es darum, zu zeigen, dass die Beschäftigten eine Zukunft bei Waldaschaff wollen und auch für diese solidarisch einstehen – der Ball liegt nun beim Management“, so Scheidler weiter.

Bisher fehlt ein belastbares Fortführungskonzept, ebenso fehlt es an Folgeaufträgen, die für Auslastung am Standort sorgen. Die Waldaschaff Automotive hat auch einen Standort in Esselbach. Dieser ist derzeit ebenfalls stark unterbeauftragt.

Die Arbeitgeberseite hat Abfindungsangebote vorgelegt, die nur als erstes Angebot verstanden werden können – man erwartet nun ein ernsthaftes und verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite. Allen Parteien muss jetzt klar sein, dass bis Ende Oktober eine tragfähige Lösung gefunden werden muss.


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