IG Metall informiert vor dem Werkstor zur Unternehmenssituation
MUTige Frühstückspause der Beschäftigten von Joyson Safety

In der Joyson-Gruppe EMEA sollen 929 Arbeitsplätze abgebaut werden. Letzte Woche wurden die Belegschaften in Ulm, Berlin und Aschaffenburg über die Schieflage der Joyson-Gruppe und die Auswirkungen eines anstehenden „turn-around-Plans“ informiert.

2. März 20222. 3. 2022


Weitere Restrukturierung auf dem Rücken der Belegschaft

In der Joyson-Gruppe EMEA sollen 929 Arbeitsplätze abgebaut werden, durch Volumenreduzierung und Abmeldungen für die Produktion bzw. Verschieben von Projekten in Entwicklungsbereichen sowie in Vertrieb und Verwaltung sind 239 Arbeitsplätze in Deutschland vom Abbau betroffen.

Fehlentscheidungen mit und durch die Pandemie

Der Eigentümer hat mitgeteilt, dass er die wirtschaftlichen Folgen, die aus Fehlentscheidungen mit und durch die Pandemie entstanden sind, nicht mehr länger mit trägt.

Das ist die letzte Chance

Percy Scheidler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall: „Nach der letzten verkorksten Restrukturierung ist festzustellen:
Das ist jetzt die letzte Chance, um es richtig zu machen! Andere machen Fehler - die Beschäftigten müssen die Folgen tragen!“. Der Betriebsrat fordert ein belastbares Geschäftsmodell mit gesicherten Perspektiven und Aufträge für die Beschäftigten und für Arbeitsplätze am Standort Aschaffenburg und den weiteren deutschen Standorten.

Bereits am Verhandlungstisch

Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Joyson Germany, sowie der Gesamtbetriebsrat haben bereits im Januar mit dem Management um die jetzt notwendigen Schritte zur Fortführung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen gerungen. Uns ist es wichtig, die notwendigen Zusagen von Kunden, Eigentümer und dem neuen Management weiterhin zu hinterfragen und in Hinblick auf die Finanzierung belastbar einzufordern. Für die Beschäftigen ist uns wichtig, den Arbeitsplatzabbau zu reduzieren und dabei die Finanzierbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren.

Unsere Positionen:

  • WIR wollen, dass es weitergeht — betriebsbedingte Kündigungen sind zu vermeiden!
  • Allen Beschäftigten muss ein Anspruch auf einen finanziellen Nachteilsausgleich mit Perspektive geboten werden!
  • Das Management steht in der Verantwortung mit der Neuausrichtung der Joyson-Gruppe — die Strukturen sind zu hinterfragen und nachhaltig auszurichten.
  • Unsere Standorte mit Produktion und Entwicklung sind zukunftsfähig aufzustellen.

Interessensausgleich, Sozialplan und Freiwilligenprogramm

In den nächsten Wochen wird der Gesamtbetriebsrat einen Rahmeninteressensausgleich und Sozialplan verhandeln. Noch diese Woche startet ein Freiwilligenprogramm für die Beschäftigten in Berlin, Ulm und Aschaffenburg.

Die Tarifverhandlungen für Aschaffenburg sind seit Dezember 2021 unterbrochen. Im Gesamtpaket ist für uns die Sicherstellung der Funktionalität der Werke wichtig. Eine nachhaltige Standort- und Beschäftigungsentwicklung ist weiterhin zu diskutieren, um Perspektiven zu entwickeln.

Beschäftigte von Joyson Safety Systems demonstrieren für ihre Arbeitsplätze

Zusammenstehen – nicht nur Online!

„Nur Online über Zukunft zu sprechen geht nicht! Es ist jetzt wichtig zusammenzustehen und über die Situation und weitere Schritte zu informieren“, so die Gewerkschaft.

Deshalb hat die IG Metall die Beschäftigten der Joyson-Gruppe in Aschaffenburg für eine Vortoraktion am Mittwoch, 02.03.2022, 9.15 Uhr, Bahnweg 1, Haupteingang, Parkplatz in Aschaffenburg/Schweinheim aufgerufen.