Wochenendseminar KUKA Industries Obernburg
Zukunftskonzepte - Mitbestimmung - Aktivierung

Zwei Jahre Corona - Restrukturierung 2020 - Kurzarbeit - niedriger AE --> Wie geht es weiter am Standort Obernburg?

24. Mai 202224. 5. 2022


Zeit – sich Zeit zu nehmen

Nach zwei Jahren „Corona“ war es an der Zeit, sich Zeit zu nehmen, um zurück, vorallem aber nach Vorne zu blicken. Acht Aktive von KUKA Industries trafen sich deshalb mit ihrem IG Metall Betriebsbetreuer Christoph Curs vom 20.05. bis 21.05. in Rothenbuch.

„Es geht ja um nicht weniger als um die Zukunft“ lassen sich die beiden Tage zusammenfassen. Der KUKA Industries in Oberburg, früher Reis Maschinenfabrik, geht es im Moment nicht gut, darin waren sich die Teilnehmer einig. Im Mai 2020 sollte eine Restrukturierung den Standort Zukunftsfest aufstellen, von 670 Beschäftigten (Ende 2019) wurde die Belegschaft bis heute auf knapp über 400 Beschäftigte reduziert, ein neues Produkt wurde in den Fokus gerückt. Der gewünschte Effekt konnte aber nicht erzielt werden. Nach wie vor sind Auslastung und Auftragseingang nicht auf Wunschniveau.

Aber warum ist das so?

Der Abgang vieler langjähriger Beschäftigter wird als KnowHow-Verlust empfunden. Ganz allgemein scheinen „alte Kompetenzen“ verloren zu gehen und nicht mehr vom Unternehmen abgefragt zu werden, obwohl Kunden hiernach fragen. Durch die Restrukturierungen der letzten Jahre ist auch das betriebliche „Miteinander“ aus dem Gleichgewicht geraten und immer mehr von einem Konkurenzdenken geprägt, hier scheint auch die veränderte Führungskultur und ständig wechselnde Führungsstruktur, welche KUKA seit der Übernahme 2014 mitbrachte, ein Indikator zu sein.

Mangelnde Effizienz, unverständliche Kommunikation und unklare Zuständigkeiten erschweren die Prozesse im Betrieb und lähmen die Belegschaft

Und wie geht’s weiter?

In intensiven Diskussionen überlegten die Teilnehmer, wie ihr Standort Obernburg zu alter Größe zurückfinden könnte.

„Wieder mehr machen was der Kunde will?“ könnte eine vielleicht etwas provokante Option sein. Aber auch ein Fokus auf den Service, eine optimierte Lagerhaltung, die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen fördern und mehr Führungsverantwortung in Obernburg platzieren, waren nur einige Punkte. Vielleicht sollte aber auch mal darüber nachgedacht werden, was der Standort mit seinem KnowHow und seinen Talenten vor Ort an Innovation bringen kann, vielleicht auch ein ganz neues Produkt?

Ein Zukunftskonzept soll her!

Die Acht, Betriebsräte und ein Ersatzbetriebsrat, die aber aus verschiedenen Bereichen des Betriebs kommen, wollen nun die Themen im Betriebsratsgremium diskutieren, wie sie sich den Standort in Zukunft vorstellen. Das Ziel ist die Arbeitsplätze zu erhalten, auszubauen und mit einem sinnvollen Produktportfolio wieder ein starker Akteur am Markt zu werden, das muss ja auch im Interesse des Unternehmens sein.