Neuer Dienstleistungstarifvertrag ab 1 . Januar 2021
Beschäftigung halten – Zukunft gestalten

Linde-Belegschaft machte erfolgreich Druck. Im Sommer hat der Kion-Konzern das Restrukturierungsprogramm »Impact« angekündigt. Betroffen sind 2000 Beschäftigte in Deutschland.

1. Februar 20211. 2. 2021


Angedacht waren Personalabbau, Fremdvergabe sowie Verlagerung von Tätigkeiten ins Ausland. Zunächst haben die Betriebsräte mit Unterstützung der IG Metall, abgestimmt mit den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat, über die Planungen informiert und an Alternativen in Workshops gearbeitet.

Erste Aktionen waren nötig

Im Oktober hat die IG Metall gegen Outsourcing, für Arbeitsplätze, Einkommen und zusätzliche Investitionen in den Logistik- und Dienstleistungsbereichen die Verhandlungen aufgenommen. »Ohne die erste mutige Belegschaftsaktion am 30. Oktober hätte sich am Verhandlungstisch nichts bewegt und der Durchbruch wäre samstagnachts nicht gelungen«, so Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg.

Neuer Dienstleistungstarifvertrag

Der neue Dienstleistungstarifvertrag (LogTV) gilt seit 1. Januar 2021 und schließt Outsourcing von 420 Arbeitsplätzen bis Ende 2027 aus. Er sichert die Beschäftigung bis Ende 2025 und regelt zusätzliche Investitionen in den Werken in Aschaffenburg und Kahl. Mit einer deutlichen Mehrheit von 92,2 Prozent Jastimmen haben die Gewerkschaftsmitglieder mit einem Mitgliedervotum per Briefwahl den verhandelten LogTV am 30. November für die LMH-Werke am bayerischen Untermain angenommen. »Das Schreckensgespenst Outsourcing und der damit verbundene Verlust von Logistik- und Dienstleistungsarbeitsplätzen ist vom Tisch und die zusätzlichen Investitionen von 49 Millionen Euro in die Logistik- und Dienstleistungsbereiche am Standort Aschaffenburg und Kahl können jetzt kommen«, so Scheidler.

In den Verhandlungen zu den weiteren Teilpaketen von »Impact« haben der Betriebs- und Konzernbetriebsrat mit der
IG Metall in der Nacht zum 10. Dezember ein Ergebnis erzielt. Kurzum: keine betriebsbedingten Kündigungen, Qualifizierung, Beschäftigungssicherung für den indirekten Bereich bis Ende 2022, weitere Investi-tionen in die Werke und das Headquarter. Insgesamt konnten wir gemeinsam einen Erfolg für die Beschäftigten und für die Standorte verbuchen. Die Arbeitnehmerbeiträge haben wir deutlich eingrenzen können.

Kündigungen erstmal kein Thema mehr

Kündigungen sind in den nächsten Jahren kein Thema. »Belegschaft, Betriebsräte und Gewerkschaft haben gemeinsam an einem Strang gezogen. Wir haben  Sicherheit, Investitionen und Perspektiven vereinbaren können«, so Özcan Pancarci, Betriebsrats- und Konzernbetriebsratsvorsitzender in Nilkheim. Wir machen weiter: einmischen statt zuschauen für Arbeit, Einkommen, Zukunft.