Betriebsratsklausur bei Ziemann
Mit Schwung in die neue Amtszeit

Übergang gestalten - Aufgaben verteilen - Neues wagen! Es geht um die Zukunft der Betriebsratsarbeit am Standort Bürgstadt.

19. Mai 202219. 5. 2022


Urgestein der Betriebsratsarbeit

Mit 30 Jahren Betriebsratsarbeit und fünf Amtszeiten als freigestellter Vorsitzender ist Siegi Ackermann ein Urgestein als Betriebsrat. Er blickt auf über 40 Jahre Betriebszugehörigkeit bei Ziemann zurück und gehört somit fast zum Inventar. Betriebsratsarbeit ist für ihn aber nicht nur ein Job, es ist seine Passion. In dieser Amtsperiode endet jedoch das Arbeitsleben von Siegi und das Gremium steht vor der Herausforderung, diese Lücke zu schließen.

Wie geht es weiter?

In drei Tagen hat sich das Gremium, dass aus acht Wiedergewählten und einem neugewählten Betriebsrat besteht, mit der Frage: „Wie weiter nach der Ära Siegi Ackermann?“ beschäftigt.

Man ist sich einig, einen „Siegi 2.0“ wird es nicht geben. Sein ungeheures Fachwissen, was er sich über die Jahre angeeignet hat und den imensen Erfahungsschatz kann man nicht einfach ersetzen, wenn er das Gremium im Laufe der Amtsperiode verlassen wird. Also muss jetzt gehandelt werden.

Was macht so ein Freigestellter eigentlich?

Das letzte Jahr wurde bereits viel Vorarbeit geleistet und die Aufgaben und Tätigkeiten, die im „Büro des Freigestellten“ aufgelaufen sind, erfasst und aufgeschrieben. Empfehlungen zu nötigen Qualifikationen z.B. für „BEM-Gespräche“, „die Erarbeitung von Betriebsvereinbarungen“, „Beratungen für Altersteilzeitinteressenten“ und vieles mehr wurde erarbeitet.

Die Liste umfasst über 50 Punkte, im Gespräch ergibt sich jedoch: Da kommt auch noch mehr auf uns zu!

In der Klausur ging es dann darum „Wer übernimmt was, ab wann und was braucht er dafür!?“.

Mehr Teamarbeit – Mehr Schultern – Mehr Arbeitsteilung

Über die Nachfolge für den Betriebsratsvorsitz ist sich das Gremium heute schon einig: das soll Wolfgang Bohlender, der bereits als Stellvertreter Erfahrungen gesammelt hat, übernehmen. Den Stellverterposten soll dann Sandro Reinhart, der Jüngste im Gremium übernehmen. Schon heute arbeiten die drei viel zusammen.

Ob jedoch wieder eine Vollfreistellung infrage kommt, dass ist noch unklar. Lieber wäre allen die Arbeitsteilung, damit sich auch die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.

Gemeinsam jeden Punkt besprochen

Alle Punkte von „Siegi’s Liste“ wurden durchgesprochen, ergänzt, erläutert und dargelegt, welche Qualifikationen dafür sinnvoll oder zum Teil auch unabdingbar sind. Alle Betriebsratsmitglieder wollen zukünftig „mehr machen“. Siegi wird den Übergang gestalten, dabei aber auch lernen müssen, „abzugeben“ und aus dem „Trott der letzten 20 Jahre“ rauszukommen.

Qualifikation – Engagement – Initiative

Bereits in den letzten Amtsperioden haben sich die Wiedergewählten eine ordentliche Portion an Wissen angeeignet. Der „Neue“ in der Runde, Matthias Paulus, ist bereits auf die Grundlagenqualifizierung angemeldet. Die Notwendigkeit immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben und sich auch mit Eigeninitative und Engagement immer neues Wissen anzueignen und weiterzugeben, beschreibt Siegi als einen der Schlüssel zur erfolgreichen BR Arbeit: „Wie z.B. Kurzarbeit funktioniert, muss man wissen, bevor der Arbeitgeber damit um die Ecke kommt.“
Ein hoher Anspruch, dem sich das Gremium aber stellen will!

Eine Bildungsmatrix wurde erstellt, „Spezialistenteams“ gebildet und die nötigen Qualifikationen dazu beschrieben.

Jetzt gilt es die nächsten dreieinhalb Jahre zu nutzen, Qualifizierungen durchzuführen, Aufgaben zu übernehmen und Siegi immer weiter zu entlasten. Er wird auch seinen Teil dazu beitragen und seine Arbeitszeit weiter reduzieren um „Platz zu machen“ für die, die das Ruder übernehmen werden.